Plaschke-Buch nicht mehr interessant für Verlag

Ein kleiner WebShop für die selbstgeschriebenen Sachen scheitert im Moment bei mir noch daran, dass ich nicht in der Lage bin, ständig und zügig online zu sein und schnell auf Bestellungen zu reagieren. Noch habe ich einen ziemlichen Vorrat an Büchern der 1. Auflage von ihm hier. Und da das Buch von der Seite des herausgebenden Verlages seit der Webseitenaufhübschung verschwunden ist und scheinbar ausverkauft wird, beabsichtige ich die letzten Exemplare in meinem Besitz zu veräußern und den garstigen Elektriker Fritz Plaschke nach Norddeutschland zu holen – er soll hier in zweiter Auflage in einem regionalen Verlag ein neues Zuhause finden, näher bei seinem Schöpfer ( mir – in aller Bescheidenheit) und somit besser zu bewerben und zu betreuen. Wie ich darauf komme?

Geht es zu Ende mit dem „Boshaften Verblichenen“?

Der jetzige Verlag hat seinen Sitz in Wien und bewirbt das Buch nicht so wie die anderen, präsenteren Werke jüngeren Datums. An Marketing läuft für den miesepetrigen Sargflüchter aus Sterbeberg-Trauerfeld von der Verlagsseite aus scheinbar nichts. Vielleicht sind ja skurrile Charaktere und schräge, schwarzhumorige Geschichten nicht das Genre des Karina Verlages.

Der kleine Verlag hat durchaus auch gute und spannende Anthologien, rührende Lebensgeschichten, Kinderbücher und Erzählungen sowie Krimis im Repertoire – aber eben diese besondere Art Humor und speziell dieses Buch zumindest auf seiner Webseite mit keiner Silbe erwähnt. Man kann das Buch entgegen der Antwort, die ich von der Verlegerin erhielt, nicht auf der Webseite kaufen, so wie alle anderen. Auch sucht man mich in der Aufzählung der Autoren vergebens. Gut, darüber komme ich hinweg. Immerhin, bei dem Onlinehändler mit dem kleinen a am Anfang ist das Buch“noch“ erhältlich, sogar als e-book. Das nennt man dann wohl „print-on-demand“, also Drucken nur auf Nachfrage. Damit das klar ist: Der Leser muss schon wollen. Und amazon-Kunde sein, woanders gibt es das Buch nicht. Also – Moment mal – eigentlich ein ein Insider-Tipp, oder? Trotzdem – irgendwie befremdlich.

Vielleicht war nur eine Lesung doch zu wenig?

Es gab tatsächlich eine Lesung, bei der mich das andächtig lauschende und hier und da amüsierte Publikum überraschte. Vielleicht muss ich selbst da ansetzen und weitermachen… Aber ich will kein Marketing und keine Buchverkaufsveranstaltung machen, ich will schreiben. Wenn ich in Sachen Online Shop etwas Weiterbildung betrieben habe und mich aufraffe, werde ich als nächsten Schritt über so einen klitzekleinen WebShop nachdenken, um die restliche 1.Auflage anbieten, die bei mir im Schrank liegt, um dann in der Nähe Möglichkeiten zu finden, entweder Bücher zu verlegen oder andere Marketingpartner und -wege aufzutun. Oft genug habe ich das Buch beworben in den sozialen Netzwerken, habe Gratis-Exemplare verlost und zu Rezensionszwecken angeboten – damit ist nun allerdings erstmal Schluss. Wir alle wissen, dass jede Arbeit etwas kostet und Aufwand verursacht. Einstweilen aber gibt es das günstige Büchlein mit dem rabenschwarzem Blick auf die Gesellschaft noch bei diesem bekannten Online-Händler.

Man verstehe mich nicht falsch, ich bin dem Karina Verlag dankbar. Aber das ein einmal herausgegebenes Buch ein Nischendasein fristet, indem es nicht beworben und noch nicht mal vom herausgebenden Verlag erwähnt, geschweige denn neben den anderen Büchern angeboten wird, lässt den Rückschluss zu, dass der Verlag dieses Buch nicht mag, es nicht zum Portfolio passt, oder er es einfach nur ignoriert. Ich sage nicht, dass ich diesen Rückschluss gezogen hätte. Aber nach über 5 Jahren Stagnation im Verkauf des Buches und so gut wie keinem Kontakt mehr denke ich drüber nach. Und eben, weil es wie eine persona non grata behandelt wird. Ganz anders übrigens als der Protagonist Fritz Plaschke im Buch.

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An meine Leser: Ab jetzt – Stories nur für Knete

Ab 01.April2022 wird es keine Leseproben und Gedichte mehr auf diesem Blog geben. Alles was zukünftig an Texten entsteht, ist der Veröffentlichung durch Verlage vorbehalten. Das gilt nicht für Blogposts hier.

Um das zu erklären: Zu lange habe ich die paar LeserInnen, die mir die Treue halten, mit billigen E-Books und kostenlosen Geschichten und Gedichten überfüttert. Darum kauft fast niemand, was ich schreibe. Immer wieder aber wird mit bescheinigt, die Geschichten und Bücher seien wirklich gut.

Kreative Arbeit verdient auch Anerkennung in Heller und Pfennig, wie man so sagt. Zukünftig arbeite ich daran, vom Schreiben (besser) leben zu können. Zwei Verlage wollen mich dabei unterstützen.

Jetzt aber genieße ich erstmal den Frühling und nehme den Blog in paar Tagen kurz offline, um ihn in Ruhe neu zu strukturieren.