Urlaub autofrei und der Drinnen-Draußen-Koeffizient

Dieser Tage steht Erholung vom Job an, und das war natürlich wieder mal überfällig. Und dann überfällt einen im Privaten gutgläubigen Langsamfahrer die Nachricht, dass auch der Führerschein 4 Wochen Urlaub in der Schreibtischschublade einer Behörde gewonnen hat. So passiert auf dienstlicher Fahrt, wo besagter Autofahrer in einer Mischung aus Zeitdruck und Gedankenversunkenheit während der Fahrt abgelichtet wurde.

Also nutzt der Betroffene die Gelegenheit, stellt sein Kleinstwagen, dieses Schlaglochsuchgerät in den Keller und holt sein verstaubtes Bike heraus. Und siehe da: Die zahlreichen kleinen Privattouren werden merklich kürzer und nehmen ab. ( Ebenso wie der frisch gebackene Lenk- und Tretstrampler) Früher mit dem Autolein war es ein Leichtes, mal hierhin, mal dorthin zu cruisen: Zum gemütlichen Biereinkauf an die Tanke, zum Friseur drei Blöcke weiter, usw. Einmal führte ihn sein Weg mit dem Auto um den Wohnblock herum, weil ihm ein Staubtuch vom Balkon geweht war.

Jetzt aber überlegt sich der beurlaubte geblitzdingste Nachtraser, dass er doch gar nicht so oft unterwegs sein mag. Aus lauter Mitgefühl für sein Fahrrad (Wie würdest du dich fühlen, dauernd getreten zu werden ?) bleibt er – trotz oder wegen des Urlaubs – lieber immer öfter zu Hause. Das wirkt sich natürlich auf die Draußen-Drinnen-Statistik aus.

Sauerstoffmangel kennt er dennoch nicht: Schließlich lassen sich seine Fenster daheim ja öffnen. Also, notfalls. Aber an einem Tag tat unser Felge Schneider etwas ganz Vogelwildes: Er weilte stundenlang draußen! Na gut, es war nur, weil er in aller Gemütlichkeit seinen zwangsbeurlaubten Straßenfloh auf dem Parkplatz vor seinem Block innen und außen reinigte.

Sein Fahrrad ist allerdings damit erst an der Reihe, wenn er wieder motorisiert durch das Dorf preschen kann und es deswegen schwermütig im Keller herumsteht. Könnte schon sein, dass die Fahrradkette dann im Anflug einer Depression die eine oder andere Ölträne verdrückt ….