Kinos in MV verzeichnen Umsatz-Minus

So lautete heute eine Meldung in den kommunalen Medien. Dafür werden als Gründe die Fußball-EM in diesem Jahr, das wenig abwechslungsreiche Wetter und das daraus resultierende Desinteresse der Leute an Kinobesuchen angeführt. Wer wachen Auges durchs Leben geht, dem dürfte klar sein: Das ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit.

Schaut man sich die relativ hohen Eintrittspreise der Filmtheater und die Alternativen, gute Filme und Blockbuster anzuschauen oder sogar zu kaufen, etwas genauer an, dann muß man kein Prophet sein, um festzustellen, dass dieser Besucherrückgang genauer analysiert werden sollte. Statt bis zu 17 Euro für das einmalige Anschauen eines Filmes – zugegeben auf einer meist riesigen Leinwand – auszugeben, kann der Moviefan auch zwischen Alternativen wie Bezahlfernsehen, Streamingdiensten, Video-DVD´s oder Youtube und Co wählen.
Geht es ihm aber um das Kinoerlebnis schlechthin und möchte er für Popcorn, Bier und Co gern viel Geld loswerden, ist er dort unter seinesgleichen gut aufgehoben. Die Zeiten, in der eine Kinokarte 3 Mark 50, bei Filmüberlänge eine Fünfer kostete, sind unwiderbringlich vorbei.
Gute Nachricht, kleiner Trost: An der Faustregel, dass Filme in 5D fünfmal, in 3D 3mal so teuer wie ein normaler Film sind, ist allerdings nichts dran.

Ich würde mich nicht wundern, wenn wir Meldungen wie diese auch nach weniger heißen Sommern öfter lesen. Das Kino muss sich gegen den digitalisierten und immer breiter aufgestellten Markt behaupten. Einfach nur Filme herunter zu dudeln und vorher sowie in den Pausen Eis anzubieten, wird bald nicht mehr ausreichen. Nicht bei den Preisen.