Im ernst zu nehmenden Literaturbusiness gibt es von Kritikern durchaus schon mal Buchbesprechungen, die nicht nur gut ausfallen. Ich bin letztens gefragt worden, wie schlecht genau das Resultat der negativsten Rezension war, die je aus meiner Feder kam. Da war ich echt verwundert: Denn für mich gibt es keine Veranlassung, für einen handwerklich schlecht geschriebenen Text eine vernichtende Rezi online zu stellen. Solche Rezis schreibe ich nur, wenn ich darum gebeten werde und dann auch nur als persönliche Nachricht an den Autoren oder die Autorin. Und selbst dann kann ich diplomatischerweise auch immer noch positive Aspekte miteinbauen und so mein Feedback konstruktiv und respektvoll rüberbringen. Denn ich bin ja kein Literaturpapst oder Herausgeber, der sich zu allem äußern muss, weil die Öffernlichkeit das einfach erwartet, oder irgendwelche Medien ihn beauftragen… Außerdem muss man unterscheiden können, ob das Buch einfach nur nicht den Zeitgeschmack (oder den eigenen) trifft oder vor Rechtschreibfehlern und verunglückten Textpassagen nur so wimmelt, also salopp gesagt, schlecht ist. Letztendlich steht es dem Autor ja auch frei, meine (als Hilfe zur Selbsthilfe gedachte) Kritik zu ignorieren, wenn er partout anderer Meinung ist. Frei nach Mark Twain:
Ich mag Kritik. Sie muss nur zu meinen Gunsten ausfallen. (Mark Twain)